Samstag, 21. Juni 2014

Nicht vorbei

Ich heiße Werner. 

Ich bin der Ehemann von Maria und auch auch der Grund für all das, was wir uns hier angetan haben, für die Strapazen, für die vielen Stunden auf dem Fahrradsitz bergauf und bergab, die vielen Fragen warum man das alles macht. 

Der Traum von einer Radreise quer durch einen Kontinent begleitet mich schon viele Jahrzehnte, eigentlich schon über 40 Jahre. 
Ich habe mal Anfang der 70-er Jahre im Reader Digest, "Das Beste" einen Artikel über eine Radreise quer durch Russland, von Leningrad bis nach Wladiwostok gelesen und habe mir so etwas Abenteuerliche, viele Jahre gewünscht.  

Nun kann man eine solche Reise nicht machen solange andere Prioritäten davor stehen, der Zeitpunkt für sowas Verrücktes war halt "jetzt":  
Maria und ich sind beide noch gesund und einigermaßen fit, haben jetzt viel Zeit, sind an solchen Herausforderungen interessiert und konnten uns  zwischendurch das erforderliche Kleingeld dafür ersparen. 
Damit diese Reise auch wirklich gemeinsam machbar ist, war für Maria ein "E-bike" eine gute Option. Ich hätte diese Radtour auch gar nicht alleine machen wollen, ansonsten hätte ich mir etwas alternatives in Europa gesucht. 

Ich finde es toll, das Maria mich begleitet hat, wenn auch das Schicksal es wollte, dass sie diese Reise vorzeitig unterbrechen musste. Ich denke aber, die Highlight's dieser Fahrt konnte sie so mit erleben und auch geniessen. 
Ich versuche den Rest der Tour weiter alleine zu radeln und freue mich schon auf den 24.07. wenn ich in New York eintreffen will und Maria wieder nach USA kommt und mich dort erwartet. Wir planen dann noch eine gemeinsame Woche in NY wie es ursprünglich vorgesehen war. 

Ich möchte mich abschließend bei Maria bedanken, dass Sie mich in der Erfüllung meines Traums unterstützt und motiviert hat und selbst manche Strapazen auf sich genommen hat. 
Ich hoffe und meine auch, dass manches von vielen, schönen und gemeinsamen Erlebnissen entbehrt wurde. 

Für diese Zeit, möchte ich mich ganz herzlich bei Dir Maria bedanken. 
Werner 
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Mittwoch, 18. Juni 2014

Aus, vorbei

Gestern haben wir einen Ausflug nach Denver gemacht um die Stadt anzuschauen. Als wir zurückkamen war das Paket auf das wir sehnsüchtig gewartet haben angekommen. Doch leider paßt auch dieses Gerät nicht, meine Batterie läßt sich nicht aufladen und so ist meine Reise zu Ende. Nachdem sich unsere Aufregung und Trauer gelegt hat müssen wir das Positive sehen. Wir sind beide gesund, ich konnte fast 40 Tage miterleben und wir hatten eine schöne Zeit miteinander mit ganz vielen Erlebnissen die uns bleiben werden. Ich fliege morgen zurück nach Deutschland und Werner wird weiterradeln. Ich weiß das er das gut schaffen wird und sich seinen Traum erfüllen. Ich werde ihn gedanklich begleiten und wünsche ihm das er gesund in New York ankommt.

Sonntag, 15. Juni 2014

Manchmal kommt es anders ...

Sind am Donnerstag gut und recht früh an unserem Tagesziel, Rawlins angekommen. Das Zimmer war in Ordnung, wir freuen uns das alles gut lief und dann geht mein Ladegerät für den Akku kaputt. Aus mit der Ruhe, wir waren beide aufgeregt, weil wir wissen was das bedeutet. Werner hat versucht zu reparieren, dann sind wir in ein Elektroladen, die hatten keine Ahnung, haben uns aber weiter vermittelt. Da konnte man uns auch nicht helfen, haben aber ein Elektroniker angerufen, der dann mit noch jemanden in den Elektoladen kam. Reparieren konnten sie das Gerät nicht, haben uns geholfen im Internet zu suchen und hoffentlich das passende gefunden. Wir haben es jetzt bestellt und an die Adresse von unserem gebuchten Hotel in Cheyenne liefern lassen. 
Aber wie kommen wir dorthin? Zug geht keiner, Autovermietung gibt es nicht. Dann meinte jemand das ein Bus fährt. Nächsten Tag waren wir schon um 12 Uhr an der Haltestelle, eine Tankstelle an dem Highway weil wir erfahren hatten das der Greyhound Bus zwischen ein und drei Uhr fährt aber auch früher kommen kann. Der Bus kam kurz nach zwei, der Fahrer sagt gleich "Keine Fahrräder". Wir bitten und erklären, da geht er etwas auf die Seite und wir versuchen die Fahrräder einzuladen. Doch sie passen nicht in den Laderaum. Schnell die Vorderräder abmontiert und sie passen rein. Welch Glück als wir im Bus saßen und er losfuhr. So sind wir drei Tagesetappen mit dem Bus gefahren und in Cheyenne ausgestiegen. Fahrräder zusammengesetzt und ins Hotel geradelt. Wir haben ein ganz altes Hotel das 1911 gebaut wurde und sehr zentral liegt. Gegenüber liegt die Plaza und da war gerade ein schottisches Volksfest. Wir sind auch hin. Es waren Duddelsackspieler und viele Leute in schottischer Tracht sind mit Fackeln aufmarschiert. Eine nette Atmosphäre, wir haben uns nach der ganzen Aufregung sehr wohl gefühlt.

Am Samstag haben wir die Stadt erkundet. Eine schöne Stadt, überall kommt der Westernstil, wie wir ihn aus Filmen kennen durch. Es gibt kaum Hochhäuser, höchstens drei, vier Stock hoch, viele aus braunen Ziegelsteinen gebaut. Wir haben uns ein Auto gemietet damit wir die Tage die wir auf das Paket warten sinnvoll verbringen können. Heute früh waren wir in der St Mary Kathedrale bei einem katholischen Gottesdienst. Es lief genauso ab wie bei uns, doch weil es ein besonderer Feiertag war ( heiliger Dreifaltigkeitssonntag) hat der Bischof die Prädigt gehalten, was er sehr eindringlich gemacht hat. Nachher sind wir in ein State Park ca 40 km von hier gefahren. Wir kamen in eine herrliche Gegend auf 2600 m Höhe. Wir haben eine Wanderung gemacht, am Anfang einem Bach entlang, sind dann an ein Rundweg gekommen und den weitergelaufen. Es gabTannen- und Laubbäume und immer wieder große Steine. Ich war hin und weg, sah ganz viele Blumen, Küchenschelle, Gemswurz, Clematis alpine, viele wo ich den Namen nicht kenne und an einer Stelle direkt am Weg Frauenschuhorchideen. 

Ich bin eindeutig ein Wandermensch, beim gehen in einer schönen Gegend fühle ich oft ein Gefühl von Glück und Ruhe. Wir sind dann noch öfter stehengeblieben und haben kleine Spaziergänge gemacht weil die Gegend so einmalig war. Bin glücklich das alles gesehen und erlebt zu haben.


Dienstag, 10. Juni 2014

Berge, nichts als Berge

Seit dem Ende unserer Pause schon wieder vier Tage geradelt. Die Umstellung wieder aufs Rad zu steigen, viel mir etwas schwer, da ich wußte das wir gleich am ersten Tag 900 Höhenmeter fahren müssen. Wir fahren jetzt neun Tage bis Cheyenne und sind auf einer Höhe zwischen 1800 - 2300 m. Das Wetter ist gut, nicht zu heiß und der Wind bläßt meist aus der richtigen Richtung. Allerdings nimmt er am Nachmittag stark zu, so das wir versuchen früh zu starten. Gestern haben wir etwas abseits vom Highway in einem kleinen Dorf übernachtet. Wir konnten da nicht vorbuchen und dachten wer schläft schon da. Waren dann um ein Uhr am Motel, da stand an der Tür das sie erst um fünf öffnen. Es standen zwei Stühle neben der Tür so das wir erst mal ausgeruht haben und zum Glück kam nach einer halben Stunde eine Angestellte weil sie etwas erledigen wollte. Erst mal großes Hallo weil wir mit den Fahrräder da waren und dann haben wir das letzte Zimmer bekommen. Das ist Glück. Heute früh hatte dann Werner gleich wieder an seinem Hinterrad Panne Nummer vier. 


Er hat jetzt Schlauch und Mantel ausgetauscht, hoffentlich ist jetzt Ruhe. Für heute Nachmittag waren Gewitter angesagt aber als es zu Donnern und Blitzen anfing waren wir am Motel angekommen. Werner fuhr ein rasantes Tempo, meist etwas über 25 km/h. Ich weiß gar nicht wo er die Kraft hernimmt, auch die Steigungen schnell zu fahren und gleich ohne Pause dann weiter zu fahren. 
Wir sind jetzt in Wyoming, es heißt der Bundesstaat der Cowboys. In der Tat sieht man viele Farmen und Viehkoppeln. Es gibt viele Berge meist kahl, dazwischen aber auch Weideland. Es ist grüner als Nevada und die Orte wo wir Übernachten finde ich auch netter. Habe gelesen dass hier die meisten Waffen besitzen. Stand an der Tankstelle und gegenüber lief ein Reklameband " Legen sie sich heute eine Waffe zu, kommen sie herein wegen den Konditionen". An einem Restaurant stand an der Tür ein Schild "Waffen in diesem Lokal verboten". Und in Evanstone hatten wir in unserer Scheibe ein kreisrundes Loch. Aber wir haben bis jetzt nur hilfsbereite Menschen getroffen. Wir gehen Nachmittags meist spazieren und da fallen wir auf. Neulich ist eine Frau mit dem Auto stehen geblieben und hat gefragt ob sie uns irgendwohin fahren kann. Heute sind wir gleich zweimal angesprochen worden weil wir bei dem heftigen Wind zu Fuß unterwegs waren. Ob wir Hilfe brauchen oder ob wir uns verirrt haben, nein wir wollten uns nur etwas bewegen und einkaufen. 
Wir versuchen wenn möglich meist ein gutes Motel über Bookingcom zu erwischen. In manchen Orten ist es aber nicht möglich zu buchen und da müssen wir nehmen was wir bekommen. Heute haben wir Glück und unser Motel ist gut. Hier sind die Zimmer viel größer als in Deutschland mit zwei Riesenbetten. In jedem Zimmer gibt es eine Kaffeemaschine, Mikrowelle und Kühlschrank. Außerdem haben viele eine Waschmaschine und Trockner was uns sehr zu gute kommt. Für uns ist es wichtig dass wir uns nach dem anstrengenden Radeln  richtig duschen können und in einem sauberen Zimmer    Übernachten. So das war es für heute, morgen haben wir eine lange Strecke vor uns.

Freitag, 6. Juni 2014

Yellowstone Park

Nach sieben Stunden Fahrt durch eine sehr schöne Gegend, sind wir wieder in Salt Lake City in unserem Hotel und haben das gleiche Zimmer bekommen. 
Wir sind am Dienstag Richtung Yellowstone gefahren, haben noch vor dem Parkeingang in WestYellowstone übernachtet. Es ist ein größerer Ort fast ausschließlich mit Übernachtungsmöglichkeiten und Geschäfte für die Touristen. Beim Spaziergang durch den Ort  sahen wir dass es da auch ein IMAX Kino gibt und am Abend ein Film über die Entstehung und Geschichte des Yellowstone läuft. Haben uns den Film angeschaut, war als Einführung ganz schön.
Am nächsten Morgen schon früh in den Park gefahren, haben erst an einem Fluß halt gemacht und die Landschaft bewundert. Es war noch überall Tau, leichter Nebel und es kammen schon erste Sonnenstrahlen durch. Der Yellowstone Park wurde 1872 gegründet, und ist der älteste Nationalpark Amerikas. Er liegt auf einer Höhe von 2300 m doch geht es öfter bis 2500 und auch 2700 m hoch. 
Auf unserer Fahrt haben wir immer wieder Bisons gesehen, die friedlich grasten oder auch die Straße überquerten. Wir sind dann die Sehenswürdigkeiten abgefahren. Zuerst kleinere Geysiren und dazwischen immer wieder Löcher in denen es nur so brodelte. Im Park gibt es sehr viele Kiefern und ein paar Tannen doch auch kahle Stellen. Man sieht auch große Areale die durch Brände gelitten haben. Am besten gefiel es mir beim "Old Faithfull" Geyser. Er heißt so wegen seiner Treue immer an vorausgesagter Zeit, so alle 60-90 Minuten, Wasser in die Luft zu spritzen. Man sitzt auf Bänken rundherum und wartet auf das Spektakel.

 Wir wollten uns das gleich zweimal ansehen und zwischendurch eine Wanderung machen, doch da gab es ein Gewitter mit Hagel und Regen. Wir schafften es gerade noch in den ältesten Gasthof am Ort. Er ist eine Sehenswürdigkeit für sich, ganz aus Holz gebaut über zwei Stockwerke hoch. In der Halle ist er bis oben hin offen, man sieht die knorrigen Stämme und wundert sich das die Konstruktion das alles tragen kann. Nachher haben wir die Wanderung doch noch gemacht. Man kann auf einer Holzkonstruktion knapp über dem Gelände auf einem ca. 6 km langen Rundweg zwischen den Geysiren herumlaufen. Ein komisches Gefühl, von vielen Plätzen steigt Dampf auf man hat den Eindruck die Erde kocht. Hat mich sehr beeindruckt. Bis zu unserer gebuchten Übernachtung, eine Hütte am Yellowstone See, mußten's wir noch ein Stück fahren und auf dem Weg haben wir unser ersten Bär gesehen. Es standen schon einige Autos und die Leute fotografierten, was wir auch taten. Der Bär hat sich überhaupt nicht um die Menschen gekümmert, sondern friedlich weiter gefressen. Am nächsten Tag hatten wir nochmal Glück und sahen eine Bärenmutter mit drei Kleinen.


Am nächsten Tag sind wir zu den Mammoth Hot Springs gefahren. Heißes Quellwasser wird hier auf dem Weg an die Oberfläche mit Kalziumkarbonat angereichert das sich beim Austritt ablagert und verschieden farbige Terassen bildet. Auch da kann man einen Rundweg laufen um alles zu sehen.

 Auf dem Rückweg sind wir zum Yellowstone Canyon gefahren weil wir noch Zeit hatten. Eigentlich wollten wir gar nicht so richtig hin, weil wir der Meinung waren schöner als der Grand Canyen kann er nicht sein. Aber er war es, hat uns wöllig umgehauen. Man sah ein Wasserfall in die Schlucht stürzen, der Lauf des Wassers, durch die unterschiedlichen Farben der Canyonwände in der Abendsonne. Wir sind auch die Aussichtspunkte auf der anderen Seite abgefahren und noch bis hinunter direkt über dem Wasserfall gelaufen, es war einfach herrlich.



Montag, 2. Juni 2014

Salt Lake City

Nun sind wir schon den dritten Tag hier in der Stadt und sind aufs angenehmste überrascht. Die Stadt ist nicht sehr groß, 170000 Einwohner, sauber und ruhig, und mit vielen Grünanlagen. 
Bei unserem Erkundungsgang kamen wir als erstes an einem großen Einkaufskomplex vorbei. Erstreckt sich auf beiden Seiten der Straße und ist im oberen Stockwerk mit einem Übergang verbunden. Einer der Schönsten die ich gesehen habe. Durch die ganze Anlage fließt zwischen Felsen und Kisselsteinen ein Wasserlauf, die Ränder schön bepflanzt, mit Nischen wo Bänke oder Stühle stehen, zum Ausruhen. Dazwischen sind Bäume die bis in den oberen Stock gehen und verschiede Wasserspiele. Da wir nichts einkaufen können ist es sehr entspannt, wir schauen und gut ist es. Hier habe ich den ersten guten Kaffee mit einer Früchtetarte genoßen, auch wenn das Ganze auf Pappe serviert wurde. Damit habe ich schon ein Problem, mit wie viel Mühl produziert wird.

In der Stadt sind 80% der Bevölkerung Mormonen. Es ist eine Glaubensgemeinschaft die sich auf die Bibel und das Buch Mormon berufen. Die größte mormonische Gemeinschaft ist die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Die ist in der ganzen Stadt präsent. Eine Sehenswürdigkeit die man unbedingt gesehen haben muss ist der " Temple Square". 


Eine Anlage mit Kirchen, Konzertsaal und einem riesigen Visitor Center in dem die Wanderung der ersten Gemeinde nach Utah gezeigt wird. Im Keller beginnt der Weg, staubig, durch die Wüste dann kommt man durch ein grün bepflanzter Teil und steigt wie auf einer Wendeltreppe ohne Stufen bis in ein blauer Bereich mit Wolken und Sternen bemahlt. Die Wirkung ist unheimlich stark. Überall sind freundliche "Sisters " die einem alles erklären wollen. Was auf mich auch eine große Wirkung hatte war die Außenbepflanzung der ganzen Anlage. Herrliche Rosenbüsche, viele Arten von Pfingstrosen und nicht einmal in einem botanischen Gärten sieht man so viele unterschiedliche Hostas. Ich war wie erschlagen und gehe heute nochmal hin. 
Wir waren noch im "Memorial Garden" weil wir da in der Nähe ein Fahrradgeschäft gesucht hatten. Liegt in einer noblen Wohngegend wo auch die Hausgärten sehr schön waren. Von da konnte man auf ein Hügel zum Capitol hochsteigen, das über die Stadt hinausragt und von wo man einen schönen Blick hat. 
Das Haus des früheren Mormonenführers kann man auch besichtigen.



Wir haben seit gestern ein Auto so das wir die nähere Umgebung auch in Augenschein genommen haben. Morgen geht es in den Yellowstone Park.

Sonntag, 1. Juni 2014

Training beendet

Für so eine Reise soll man vorher kräftig trainieren. Uns kam in den letzten Wochen oft was dazwischen, weil wir noch viel zu erledigen hatten. Da meinte Werner, wir trainieren die ersten zwei, drei Wochen in USA.
So, die Zeit wäre nun vorbei, wir sind am Ziel der ersten Etappe, Salt Lake City angekommen. Die Stadt hat den Namen weil sie am Großen Salzsee liegt. Haben 1260 km geradelt, ein Viertel der Strecke fast geschafft. Wir haben hier für drei Tage ein sehr schönes Zimmer und für eine Woche ein Auto gemietet. Wollen die Gegend hier und den Yellowstone Park erkunden.
Die letzte Etappe von Wendover war noch mal heftig. Sind schon um sechs Uhr in der Früh gestartet, weil wir wussten das wir unter Umständen 160 km fahren müssen. Wendover liegt am Rande der Salzwüste die sich südwestlich des Salzsees erstreckt. Am Anfang, bei Sonnenaufgang sah alles noch magisch schön aus. Immer wieder sagten wir "schau  wie schön".

 Nach 50-60 km als es immer wärmer wurde, der Wind wieder kräftig aufkam und die Luft ganz salzig war sah es schon anders aus.  Es war nur Straße und Links und Rechts weiß vom Salz. Man konnte kein Punkt aussuchen um mal zu sagen bis da hin, soweit das Auge sah nur Straße. Als ich dachte, jetzt dreh ich durch, hat die Straße einen Bogen gemacht und wir sahen wieder Erde und vertrocknetes Gras. 

Nach 115 km hatten wir Delle erreicht, wo wir gehofft hatten eine Übernachtung zu finden. Aber nichts, eine Tankstelle und paar alte Häuser. Also Akku laden, suchen wie weit bis zur nächsten Möglichkeit zum Übernachten. Noch 46 km, dass müßte doch nach einer längeren Pause zu schaffen sein. Haben uns ein Sandwich gekauft und auf der einzigen Bank vor der Tankstelle gegessen. Um unsere Füße viele Erdhörnchen die wir richtig verscheuchen mußten's weil sie immer frecher wurden. Als wir endlich losfahren wollten, hatte Werner am Hinterrad einen Platten. Haben ihm die Viecher doch ins Hinterrad gebissen. Man konnte gut die Zähne erkennen. Reifen wechseln, endlich losfahren, auf dem weiteren Weg hat unser GPS versagt, konnten es aber vom Fahrrad aus nachladen. Nach einer weiteren halben Stunde  gab es  Regen und Wind sowieso. Um acht kamen wir ganz platt am Motel an. Da weiß man erst was Glück ist.