Mittwoch, 27. August 2014

Stoffe färben

Letzte Woche haben wir vier von der Gruppe Fourtextiler http://www.fourtextiler.de uns bei Sabine in ihrem schönen Garten getroffen um Stoffe zu Färben.
Wir wollten das schöne Wetter nutzen um unser Stofflager wieder aufzufüllen und ein paar neue Techniken auszuprobieren. Gefärbt haben wir mit Procionfarben hauptsächlich nach der von Susanne Muuß in ihrem Buch "Färben in der Tüte" beschriebenen Methode. Zuerst kam eine Salzlösung in die Tüte dann die Farben und der Stoff. Doch neben Stoffe haben wir auch Mull, Garne und Windelvlies mit in die Tüte gegeben. Nach kräftigem durchkneten kam die Sodalösung dazu.
Wir haben auch Stoffe auf Folien gelegt und mit dem Pinsel bemalt, entweder Farbverläufe oder Hintergründe um Landschaftsquilts zu nähen. Containerfärben mit zwei oder drei Farben haben wir probiert und waren ganz begeistert wie schön das schon im nassen Zustand ausgesehen hat.
Obwohl wir am Abend alle geschafft waren, weil das doch viel Arbeit war, hat es großen Spaß gemacht die Farben zu mischen und herum zu probieren.

Am nächsten Tag mußten die Stoffe erst mal gewaschen und gebügelt werden, wobei einem schon die ersten Ideen kommen was man daraus machen könnte.
Ich bin ganz zufrieden mit meinen Stoffen. Ich habe bei einigen Farben schwarz dazugegeben um ein paar Mischtöne zu erhalten.

Nachdem meine Stoffe schön am Haufen lagen fand ich zufällig ein Video von Ann Johnston wo sie ihr Buch "color by accident" vorstellt. 
Da werden sofort Wünsche geweckt und man könnte gleich wieder mit dem Stoffe färben anfangen.

Mittwoch, 30. Juli 2014

Good by, NY

Eins, zwei, drei es ist vorbei, die Sachen für die Heimreise sind gepackt. Unglaublich wie schnell die Zeit vergeht, doch wir haben viel gesehen und erlebt und einer von uns zwei, freut sich sehr auf die Heimreise. 
Waren im Museum of modern Art wie viele andere auch. Ein sehr schöner Bau, einige Maler und Bilder waren mir von Reproduktionen bekannt aber ich hatte sie noch nicht im Original gesehen. Vor einigen wie z.B. "Der Sternennacht"von van Gogh sammelten sich die Menschen und man musste warten bis man vorn, zum Schauen war. Ich fragte mich, sammeln sich die Leute vor den Bildern weil das Bild oder der Maler berühmt ist oder ist es berühmt weil es so schön ist. Ich muss zugeben dass mich besagtes Bild auch berührt hat, die leuchtenden Farben so dick aufgetragen, die bewegten Pinselstriche du stehst davor und denkst du bist mittendrin. Am gleichen Tag waren wir im Musical "Chicago". Eigentlich hatte ich nicht so hohe Erwartungen aber es war überwältigend. Es spielte in der Zeit der dreißiger Jahren und ging um Intrigen und Mord. Toll wie die Schauspieler einzelne Charaktere dargestellt haben. Ich habe noch keine Truppe so tanzen und Singen gesehen. Es war mitreisend von Anfang bis zum Schluss. Am Abend noch den Time Square entlang geschlendert. Die Straßen voller Menschen überall noch Vorführungen von Laiendarsteller, eine tolle Atmosphere.

Natürlich gehört zu NY auch der Besuch des Memorial Museums 9/11. Es wurde ja erst kürzlich eröffnet. Tolle Architektur, sehr groß mit Einbeziehung der Fundamente und viele Fundstücke von den alten Gebäuden. Man bekommt richtig Gänsehaut und die Ereignisse vom 11 September werden einem in Erinnerung gerufen. Wenn man die Stadt gesehen hat, kann man sich vorstellen welche Panik und Chaos die Tat  hervorgerufen haben muss. Wo die Türme früher standen sind jetzt Wasserbecken wo das Wasser seitlich laut hinunterfällt und in der Mitte wieder in ein tieferes Becken fließt. Seitlich am Beckenrand sind die Namen aller Opfern verzeichnet und alle die an dem Tag Geburtstag haben, bekommen eine Weiße Rose. Ich finde besser hätte man es nicht machen können.

Wir haben noch eine Bootstour zur Freiheitsstatue und auf Ellis Island gemacht und hatten so einen  herrlichen Blick auf die Skyline von NY. Auf der Insel mußten sich früher alle Einwanderer zuerst registrieren lassen bevor sie einwanderen durften. Für die Zulassung zählte ob du gesund bist, Geld hast, und welchen Beruf man hatte. 
Am letzten Tag noch über die Brooklyn Bridge spaziert. Werner meinte, die haben alle dein Reiseführer gelesen weil so viele Leute das gleiche taten. Es wird nicht umsonst als Highlight gepriesen. Als wir die  Punkte von unserer Liste abgearbeitet hatten, haben wir uns am Späten Nachmittag am Central Park auf eine Bank gesetzt und nachdem wir an so vielen Leuten vorbeigelaufen waren, haben wir nun die Leute an uns vorbei laufen lassen und haben bloß geguckt. Total entspannend, die Straße war für den Verkehr gesperrt. Es fuhren Pferdekutschen, Fahrraddroschken, natürlich viele Fahrräder und sehr viele Jogger. Es war als wären sie beim Finisch vom Marathon, jedenfalls waren wir am Ende unserer Reise.
Jetzt sitzen wir am Flughafen und warten auf die Rückflug.


Samstag, 26. Juli 2014

Ziel erreicht: New York

Am 23. Juli, ein Tag eher als geplant  habe ich um 11:20 Uhr, mein Ziel, 
den "South Ferry Loop" in New York, Manhattan erreicht. 


Fazit: 

Eine Gesamtstrecke von 5250 km abgestrampelt. 
Insgesamt 15 Bundesstaaten in den USA und teils den Staat Ontario in Kanada durchquert. 
Mich durch 4 Zeitzonen vorgearbeitet. 
Mich durch viele Berge und Täler gequält. 
Vieles gesehen, erlebt und genossen. 
Nette, freundliche und hilfsbereite Menschen kennengelernt. 
Gesund und wohlauf geblieben. 
Einen Traum erfüllt. 
Und vieles mehr..... 

Die Umsetzung meines Traumes ist für mich verbunden mit viel Dankbarkeit, 
dies alles mit (fast) 63 Jahren erlebt zu haben. 
Ich bereue es nicht, es war einfach phantastisch nach so vielen Tagen, 
die Freiheitsstatue zu erblicken. 


Einen Dank an meine  Frau, Tochter, Sohn und ihre Ehepartner, und meine 4 lieben Enkelkinder welche alle mich unterstützt und ständig motiviert haben. 

Ich würde es wieder tun. 
Werner




New York



Am Donnerstag kam ich in New York an und nach einer abenteuerlichen Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmittel (erst Airtrain dann Bus und U-Bahn) war ich froh Werner an dem Ausgang aus der Bahn warten zu sehen. Braungebrannt, etwas schmäler aber sonst ganz der Alte.
Es gab viel zu erzählen obwohl wir jeden Abend uns gesprochen hatten. Werner hat viel erlebt was erst so nach und nach heraus kommt.


Komisch, ich habe überhaupt nicht das Gefühl das ich auch ein Teil der Strecke geradelt bin und an diesem Abenteuer teilnahm. Ich habe inzwischen so viele andere Sachen gemacht und erlebt so das es schon in der Vergangenheit liegt. Ich vergesse recht schnell alle Strapazen und Unannähmlichkeiten und es bleibt nur das Hochgefühl und die schönen Erinnerungen. Auch wenn ich mir manchmal gesagt habe " so was machst du nie wieder" lasse ich mich doch immer wieder auf neue Abenteuer ein.
Doch nun will New York entdeckt werden.
Als erstes sind wir aufs Empire State Building gefahren und haben von oben den Blick über die Stadt genossen. Diese vielen Wolkenkratzer zu sehen und teilweise das Gefühl zu haben noch darüber zu stehen ist unbeschreiblich.


 Wir sind viel gelaufen, weil wir so am besten lernen, uns in einer fremden Stadt zurecht zu finden. Im Central Park haben wir uns ausgeruht und gestaunt wie viele Menschen da unterwegs waren. Dann ging es weiter, zu Sehenswürdigkeiten die wir sehen wollten oder welche die einfach auf dem Weg lagen. Als wir nach 12Stunden im Hotel ankamen waren wir total erledigt. Heute eine Stadtrundfahrt gemacht und uns gefreut wenn wir an Plätzen kamen die wir von gestern kannten.
Mein Wunsch war die Art Quilt Gallery zu besuchen. Es war eine Ausstellung mit Quilts zu dem Thema Natur von Barbara McKie zu sehen. Sie hat Biologie studiert und sehr realistisch Vögel, Roben und verschiedene Blumen auf Quilts gezeigt. Die Stoffe waren gefärbt und bemalt und Details durch intensives quilten hervor geholt. Ich war beeindruckt von der Wirkung die sie hatten. Auch Werner war beeindruckt aber mehr von den Preisen, die sie für die Quilts verlangten.

Dienstag, 22. Juli 2014

Fast am Ziel

Werner hat noch 65 km und wird morgen sein Ziel New York erreichen.

Ich werde erst am Donnerstag da sein, doch freue ich mich für ihn das er es bald geschafft hat. So hat er Zeit sich etwas auszuruhen bevor es mit dem Sightseeing losgeht. Die letzten Tage waren recht anstrengend für ihn da es viel auf und ab ging. Heute ist er 110 km gefahren und insgesamt 1050 m Steigungen. Der Weg war jetzt ganz anders wie ich ihn erlebt hatte.
Viel mehr grün und auch einsame Wege am Wasser.


Ab und zu hat er Fotos geschickt die mich etwas neidisch machten, gerade die Niagarafälle hätte ich gerne gesehen. Aber man kann nicht alles haben, in Ruhe den Garten geniessen und Niagarafälle sehen geht halt nicht.


Aber wir werden zusammen New York sehen und darauf freue ich mich schon.

Samstag, 19. Juli 2014

Gartenrunde

Diese Woche hatte ich meine Gartengruppe zur Gartenbegehung bei mir eingeladen. Wir haben eine Gruppe gegründet nachdem wir bei Frau Tschakert 1989 einen Gartenkurs gemacht hatten. Frau Tschakert war eine interessante Frau, vielseitig interessiert und eine Sammlerin. Die Kurse fanden in ihrer Wohnung statt und allein ihr Haus und Garten so oft besichtigen zu können war unheimlich lehrreich. Wir waren ganz hungrig nach Gartengesprächen, Gartenbesichtigungen und haben ständig was in unseren Gärten geändert. Da man nicht mit jedem stundenlang über Blumen reden kann, welche Rose für den Platz am geeignetsten ist oder welche Funkie das schönste Blatt hat ist so eine Gruppe schon was tolles.

  
Mittlerweile sind wir 14 Frauen und mit den Jahren sind wir Freundinnen geworden. Wir treffen uns noch immer in unseren Gärten, bewundern die Blumen und genießen den Kaffee und Kuchen. Natürlich schauen wir auch gerne fremde Gärten an oder machen zusammen kleine Gartenreisen.


Ich hatte diesmal mit dem Wetter Glück, kein Regen, nicht zu heiß und meine Taglilien haben schön geblüht. Die Lieblingspflanzen haben im laufe der Jahre gewechselt von Fuchsien zu Rosen, Taglilien, Funkien und zur Zeit sind Hortensien mein Favorit. Ich neige zum Sammeln und so habe ich von allen einige Sorten.


Unsere Treffen sind immer schön. Meistens kommt man mit neuen Ideen und mit viel Elan nach Hause. Ich gehe dann sofort in den eigenen Garten und mache da einen Rundgang. 






Sonntag, 6. Juli 2014

Wieder daheim

Zwei Wochen bin ich schon zu Hause und ich habe den Eindruck dass die Zeit hier viel schneller vergeht.
Werde am Flughafen von Sohn und Enkel abgeholt
Natürlich musste/wollte ich jedem meine Erlebnisse erzählen und habe so die Reise, gerade das Abbrechen, gut verarbeitet. Die ersten Tage hatte ich ziemliche Schlafprobleme. Bin kaum vor zwei Uhr eingeschlafen, dann die Nacht geradelt und in der Früh musste ich haarscharf überlegen wo ich denn bin.
Mittlerweile habe ich mich abgefunden und bin froh dass ich die Reise zur Hälfte der Zeit miterleben konnte. Wir haben gemeinsam so viel erlebt, hatten Zeit füreinander, haben Schönes gesehen und Probleme beweltigt. Diese Glücksgefühle wenn wir unsere Leistungsgrenzen wieder etwas nach oben geschoben haben und das Gefühl wir können noch viel leisten und auch in Zukunft noch Pläne und Wünsche verwirklichen ist sehr schön.
Ich genieße jetzt die Zeit die ich mit unseren Kinder und Enkel sowie mit meinen Freundinnen verbringe. Der Garten hat auf mich gewartet, ich muss viel zurückschneiden aber es ist auch schön alle meine Blumen wieder zu sehen. Heute beim Frühstück auf der Terrasse habe ich mir gedacht "du lebst doch wie im Paradies" und eine tiefe Dankbarkeit empfunden. Überhaupt bin ich froh hier zu leben, schnell in der Stadtmitte mit dem Fahrrad und der Weg zum Wald ist auch nicht weit. Durchs reisen wird einem erst bewusst wie schön man es zu Hause hat.

Werner radelt nun allein, doch in Gedanken radele ich oft mit, manchmal etwas traurig das wovon er erzählt nicht mitzuerleben, oft auch froh diese Kilometer nicht bewältigen zu müssen. Er ist noch immer begeistert und zufrieden das er die Tour zu Ende machen kann. Wir sprechen jeden Abend über Face Time und so bin ich beruhigt. Gestern hat er mich richtig neidisch gemacht. Er fährt seit zwei Tagen in Wisconsin durch eine sehr schöne Gegend, ein einziger Garten, alles gepflegt und sauber. Da sind viele Deutsche angesiedelt, man sieht es noch an den Namensschilder und es gibt "deutsche Küche". Wäre neugierig wie die Hamburger dann schmecken. Heute wird er in Milwaukee am Michigansee sein und sich einen Ruhetag gönnen. Und welch Wunder er hat ein Aldi gefunden wo er doch hier immer so gerne einkauft.




Ich plane in der Zeit unser Aufenthalt in New York.

Samstag, 21. Juni 2014

Nicht vorbei

Ich heiße Werner. 

Ich bin der Ehemann von Maria und auch auch der Grund für all das, was wir uns hier angetan haben, für die Strapazen, für die vielen Stunden auf dem Fahrradsitz bergauf und bergab, die vielen Fragen warum man das alles macht. 

Der Traum von einer Radreise quer durch einen Kontinent begleitet mich schon viele Jahrzehnte, eigentlich schon über 40 Jahre. 
Ich habe mal Anfang der 70-er Jahre im Reader Digest, "Das Beste" einen Artikel über eine Radreise quer durch Russland, von Leningrad bis nach Wladiwostok gelesen und habe mir so etwas Abenteuerliche, viele Jahre gewünscht.  

Nun kann man eine solche Reise nicht machen solange andere Prioritäten davor stehen, der Zeitpunkt für sowas Verrücktes war halt "jetzt":  
Maria und ich sind beide noch gesund und einigermaßen fit, haben jetzt viel Zeit, sind an solchen Herausforderungen interessiert und konnten uns  zwischendurch das erforderliche Kleingeld dafür ersparen. 
Damit diese Reise auch wirklich gemeinsam machbar ist, war für Maria ein "E-bike" eine gute Option. Ich hätte diese Radtour auch gar nicht alleine machen wollen, ansonsten hätte ich mir etwas alternatives in Europa gesucht. 

Ich finde es toll, das Maria mich begleitet hat, wenn auch das Schicksal es wollte, dass sie diese Reise vorzeitig unterbrechen musste. Ich denke aber, die Highlight's dieser Fahrt konnte sie so mit erleben und auch geniessen. 
Ich versuche den Rest der Tour weiter alleine zu radeln und freue mich schon auf den 24.07. wenn ich in New York eintreffen will und Maria wieder nach USA kommt und mich dort erwartet. Wir planen dann noch eine gemeinsame Woche in NY wie es ursprünglich vorgesehen war. 

Ich möchte mich abschließend bei Maria bedanken, dass Sie mich in der Erfüllung meines Traums unterstützt und motiviert hat und selbst manche Strapazen auf sich genommen hat. 
Ich hoffe und meine auch, dass manches von vielen, schönen und gemeinsamen Erlebnissen entbehrt wurde. 

Für diese Zeit, möchte ich mich ganz herzlich bei Dir Maria bedanken. 
Werner 
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Mittwoch, 18. Juni 2014

Aus, vorbei

Gestern haben wir einen Ausflug nach Denver gemacht um die Stadt anzuschauen. Als wir zurückkamen war das Paket auf das wir sehnsüchtig gewartet haben angekommen. Doch leider paßt auch dieses Gerät nicht, meine Batterie läßt sich nicht aufladen und so ist meine Reise zu Ende. Nachdem sich unsere Aufregung und Trauer gelegt hat müssen wir das Positive sehen. Wir sind beide gesund, ich konnte fast 40 Tage miterleben und wir hatten eine schöne Zeit miteinander mit ganz vielen Erlebnissen die uns bleiben werden. Ich fliege morgen zurück nach Deutschland und Werner wird weiterradeln. Ich weiß das er das gut schaffen wird und sich seinen Traum erfüllen. Ich werde ihn gedanklich begleiten und wünsche ihm das er gesund in New York ankommt.

Sonntag, 15. Juni 2014

Manchmal kommt es anders ...

Sind am Donnerstag gut und recht früh an unserem Tagesziel, Rawlins angekommen. Das Zimmer war in Ordnung, wir freuen uns das alles gut lief und dann geht mein Ladegerät für den Akku kaputt. Aus mit der Ruhe, wir waren beide aufgeregt, weil wir wissen was das bedeutet. Werner hat versucht zu reparieren, dann sind wir in ein Elektroladen, die hatten keine Ahnung, haben uns aber weiter vermittelt. Da konnte man uns auch nicht helfen, haben aber ein Elektroniker angerufen, der dann mit noch jemanden in den Elektoladen kam. Reparieren konnten sie das Gerät nicht, haben uns geholfen im Internet zu suchen und hoffentlich das passende gefunden. Wir haben es jetzt bestellt und an die Adresse von unserem gebuchten Hotel in Cheyenne liefern lassen. 
Aber wie kommen wir dorthin? Zug geht keiner, Autovermietung gibt es nicht. Dann meinte jemand das ein Bus fährt. Nächsten Tag waren wir schon um 12 Uhr an der Haltestelle, eine Tankstelle an dem Highway weil wir erfahren hatten das der Greyhound Bus zwischen ein und drei Uhr fährt aber auch früher kommen kann. Der Bus kam kurz nach zwei, der Fahrer sagt gleich "Keine Fahrräder". Wir bitten und erklären, da geht er etwas auf die Seite und wir versuchen die Fahrräder einzuladen. Doch sie passen nicht in den Laderaum. Schnell die Vorderräder abmontiert und sie passen rein. Welch Glück als wir im Bus saßen und er losfuhr. So sind wir drei Tagesetappen mit dem Bus gefahren und in Cheyenne ausgestiegen. Fahrräder zusammengesetzt und ins Hotel geradelt. Wir haben ein ganz altes Hotel das 1911 gebaut wurde und sehr zentral liegt. Gegenüber liegt die Plaza und da war gerade ein schottisches Volksfest. Wir sind auch hin. Es waren Duddelsackspieler und viele Leute in schottischer Tracht sind mit Fackeln aufmarschiert. Eine nette Atmosphäre, wir haben uns nach der ganzen Aufregung sehr wohl gefühlt.

Am Samstag haben wir die Stadt erkundet. Eine schöne Stadt, überall kommt der Westernstil, wie wir ihn aus Filmen kennen durch. Es gibt kaum Hochhäuser, höchstens drei, vier Stock hoch, viele aus braunen Ziegelsteinen gebaut. Wir haben uns ein Auto gemietet damit wir die Tage die wir auf das Paket warten sinnvoll verbringen können. Heute früh waren wir in der St Mary Kathedrale bei einem katholischen Gottesdienst. Es lief genauso ab wie bei uns, doch weil es ein besonderer Feiertag war ( heiliger Dreifaltigkeitssonntag) hat der Bischof die Prädigt gehalten, was er sehr eindringlich gemacht hat. Nachher sind wir in ein State Park ca 40 km von hier gefahren. Wir kamen in eine herrliche Gegend auf 2600 m Höhe. Wir haben eine Wanderung gemacht, am Anfang einem Bach entlang, sind dann an ein Rundweg gekommen und den weitergelaufen. Es gabTannen- und Laubbäume und immer wieder große Steine. Ich war hin und weg, sah ganz viele Blumen, Küchenschelle, Gemswurz, Clematis alpine, viele wo ich den Namen nicht kenne und an einer Stelle direkt am Weg Frauenschuhorchideen. 

Ich bin eindeutig ein Wandermensch, beim gehen in einer schönen Gegend fühle ich oft ein Gefühl von Glück und Ruhe. Wir sind dann noch öfter stehengeblieben und haben kleine Spaziergänge gemacht weil die Gegend so einmalig war. Bin glücklich das alles gesehen und erlebt zu haben.


Dienstag, 10. Juni 2014

Berge, nichts als Berge

Seit dem Ende unserer Pause schon wieder vier Tage geradelt. Die Umstellung wieder aufs Rad zu steigen, viel mir etwas schwer, da ich wußte das wir gleich am ersten Tag 900 Höhenmeter fahren müssen. Wir fahren jetzt neun Tage bis Cheyenne und sind auf einer Höhe zwischen 1800 - 2300 m. Das Wetter ist gut, nicht zu heiß und der Wind bläßt meist aus der richtigen Richtung. Allerdings nimmt er am Nachmittag stark zu, so das wir versuchen früh zu starten. Gestern haben wir etwas abseits vom Highway in einem kleinen Dorf übernachtet. Wir konnten da nicht vorbuchen und dachten wer schläft schon da. Waren dann um ein Uhr am Motel, da stand an der Tür das sie erst um fünf öffnen. Es standen zwei Stühle neben der Tür so das wir erst mal ausgeruht haben und zum Glück kam nach einer halben Stunde eine Angestellte weil sie etwas erledigen wollte. Erst mal großes Hallo weil wir mit den Fahrräder da waren und dann haben wir das letzte Zimmer bekommen. Das ist Glück. Heute früh hatte dann Werner gleich wieder an seinem Hinterrad Panne Nummer vier. 


Er hat jetzt Schlauch und Mantel ausgetauscht, hoffentlich ist jetzt Ruhe. Für heute Nachmittag waren Gewitter angesagt aber als es zu Donnern und Blitzen anfing waren wir am Motel angekommen. Werner fuhr ein rasantes Tempo, meist etwas über 25 km/h. Ich weiß gar nicht wo er die Kraft hernimmt, auch die Steigungen schnell zu fahren und gleich ohne Pause dann weiter zu fahren. 
Wir sind jetzt in Wyoming, es heißt der Bundesstaat der Cowboys. In der Tat sieht man viele Farmen und Viehkoppeln. Es gibt viele Berge meist kahl, dazwischen aber auch Weideland. Es ist grüner als Nevada und die Orte wo wir Übernachten finde ich auch netter. Habe gelesen dass hier die meisten Waffen besitzen. Stand an der Tankstelle und gegenüber lief ein Reklameband " Legen sie sich heute eine Waffe zu, kommen sie herein wegen den Konditionen". An einem Restaurant stand an der Tür ein Schild "Waffen in diesem Lokal verboten". Und in Evanstone hatten wir in unserer Scheibe ein kreisrundes Loch. Aber wir haben bis jetzt nur hilfsbereite Menschen getroffen. Wir gehen Nachmittags meist spazieren und da fallen wir auf. Neulich ist eine Frau mit dem Auto stehen geblieben und hat gefragt ob sie uns irgendwohin fahren kann. Heute sind wir gleich zweimal angesprochen worden weil wir bei dem heftigen Wind zu Fuß unterwegs waren. Ob wir Hilfe brauchen oder ob wir uns verirrt haben, nein wir wollten uns nur etwas bewegen und einkaufen. 
Wir versuchen wenn möglich meist ein gutes Motel über Bookingcom zu erwischen. In manchen Orten ist es aber nicht möglich zu buchen und da müssen wir nehmen was wir bekommen. Heute haben wir Glück und unser Motel ist gut. Hier sind die Zimmer viel größer als in Deutschland mit zwei Riesenbetten. In jedem Zimmer gibt es eine Kaffeemaschine, Mikrowelle und Kühlschrank. Außerdem haben viele eine Waschmaschine und Trockner was uns sehr zu gute kommt. Für uns ist es wichtig dass wir uns nach dem anstrengenden Radeln  richtig duschen können und in einem sauberen Zimmer    Übernachten. So das war es für heute, morgen haben wir eine lange Strecke vor uns.

Freitag, 6. Juni 2014

Yellowstone Park

Nach sieben Stunden Fahrt durch eine sehr schöne Gegend, sind wir wieder in Salt Lake City in unserem Hotel und haben das gleiche Zimmer bekommen. 
Wir sind am Dienstag Richtung Yellowstone gefahren, haben noch vor dem Parkeingang in WestYellowstone übernachtet. Es ist ein größerer Ort fast ausschließlich mit Übernachtungsmöglichkeiten und Geschäfte für die Touristen. Beim Spaziergang durch den Ort  sahen wir dass es da auch ein IMAX Kino gibt und am Abend ein Film über die Entstehung und Geschichte des Yellowstone läuft. Haben uns den Film angeschaut, war als Einführung ganz schön.
Am nächsten Morgen schon früh in den Park gefahren, haben erst an einem Fluß halt gemacht und die Landschaft bewundert. Es war noch überall Tau, leichter Nebel und es kammen schon erste Sonnenstrahlen durch. Der Yellowstone Park wurde 1872 gegründet, und ist der älteste Nationalpark Amerikas. Er liegt auf einer Höhe von 2300 m doch geht es öfter bis 2500 und auch 2700 m hoch. 
Auf unserer Fahrt haben wir immer wieder Bisons gesehen, die friedlich grasten oder auch die Straße überquerten. Wir sind dann die Sehenswürdigkeiten abgefahren. Zuerst kleinere Geysiren und dazwischen immer wieder Löcher in denen es nur so brodelte. Im Park gibt es sehr viele Kiefern und ein paar Tannen doch auch kahle Stellen. Man sieht auch große Areale die durch Brände gelitten haben. Am besten gefiel es mir beim "Old Faithfull" Geyser. Er heißt so wegen seiner Treue immer an vorausgesagter Zeit, so alle 60-90 Minuten, Wasser in die Luft zu spritzen. Man sitzt auf Bänken rundherum und wartet auf das Spektakel.

 Wir wollten uns das gleich zweimal ansehen und zwischendurch eine Wanderung machen, doch da gab es ein Gewitter mit Hagel und Regen. Wir schafften es gerade noch in den ältesten Gasthof am Ort. Er ist eine Sehenswürdigkeit für sich, ganz aus Holz gebaut über zwei Stockwerke hoch. In der Halle ist er bis oben hin offen, man sieht die knorrigen Stämme und wundert sich das die Konstruktion das alles tragen kann. Nachher haben wir die Wanderung doch noch gemacht. Man kann auf einer Holzkonstruktion knapp über dem Gelände auf einem ca. 6 km langen Rundweg zwischen den Geysiren herumlaufen. Ein komisches Gefühl, von vielen Plätzen steigt Dampf auf man hat den Eindruck die Erde kocht. Hat mich sehr beeindruckt. Bis zu unserer gebuchten Übernachtung, eine Hütte am Yellowstone See, mußten's wir noch ein Stück fahren und auf dem Weg haben wir unser ersten Bär gesehen. Es standen schon einige Autos und die Leute fotografierten, was wir auch taten. Der Bär hat sich überhaupt nicht um die Menschen gekümmert, sondern friedlich weiter gefressen. Am nächsten Tag hatten wir nochmal Glück und sahen eine Bärenmutter mit drei Kleinen.


Am nächsten Tag sind wir zu den Mammoth Hot Springs gefahren. Heißes Quellwasser wird hier auf dem Weg an die Oberfläche mit Kalziumkarbonat angereichert das sich beim Austritt ablagert und verschieden farbige Terassen bildet. Auch da kann man einen Rundweg laufen um alles zu sehen.

 Auf dem Rückweg sind wir zum Yellowstone Canyon gefahren weil wir noch Zeit hatten. Eigentlich wollten wir gar nicht so richtig hin, weil wir der Meinung waren schöner als der Grand Canyen kann er nicht sein. Aber er war es, hat uns wöllig umgehauen. Man sah ein Wasserfall in die Schlucht stürzen, der Lauf des Wassers, durch die unterschiedlichen Farben der Canyonwände in der Abendsonne. Wir sind auch die Aussichtspunkte auf der anderen Seite abgefahren und noch bis hinunter direkt über dem Wasserfall gelaufen, es war einfach herrlich.



Montag, 2. Juni 2014

Salt Lake City

Nun sind wir schon den dritten Tag hier in der Stadt und sind aufs angenehmste überrascht. Die Stadt ist nicht sehr groß, 170000 Einwohner, sauber und ruhig, und mit vielen Grünanlagen. 
Bei unserem Erkundungsgang kamen wir als erstes an einem großen Einkaufskomplex vorbei. Erstreckt sich auf beiden Seiten der Straße und ist im oberen Stockwerk mit einem Übergang verbunden. Einer der Schönsten die ich gesehen habe. Durch die ganze Anlage fließt zwischen Felsen und Kisselsteinen ein Wasserlauf, die Ränder schön bepflanzt, mit Nischen wo Bänke oder Stühle stehen, zum Ausruhen. Dazwischen sind Bäume die bis in den oberen Stock gehen und verschiede Wasserspiele. Da wir nichts einkaufen können ist es sehr entspannt, wir schauen und gut ist es. Hier habe ich den ersten guten Kaffee mit einer Früchtetarte genoßen, auch wenn das Ganze auf Pappe serviert wurde. Damit habe ich schon ein Problem, mit wie viel Mühl produziert wird.

In der Stadt sind 80% der Bevölkerung Mormonen. Es ist eine Glaubensgemeinschaft die sich auf die Bibel und das Buch Mormon berufen. Die größte mormonische Gemeinschaft ist die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Die ist in der ganzen Stadt präsent. Eine Sehenswürdigkeit die man unbedingt gesehen haben muss ist der " Temple Square". 


Eine Anlage mit Kirchen, Konzertsaal und einem riesigen Visitor Center in dem die Wanderung der ersten Gemeinde nach Utah gezeigt wird. Im Keller beginnt der Weg, staubig, durch die Wüste dann kommt man durch ein grün bepflanzter Teil und steigt wie auf einer Wendeltreppe ohne Stufen bis in ein blauer Bereich mit Wolken und Sternen bemahlt. Die Wirkung ist unheimlich stark. Überall sind freundliche "Sisters " die einem alles erklären wollen. Was auf mich auch eine große Wirkung hatte war die Außenbepflanzung der ganzen Anlage. Herrliche Rosenbüsche, viele Arten von Pfingstrosen und nicht einmal in einem botanischen Gärten sieht man so viele unterschiedliche Hostas. Ich war wie erschlagen und gehe heute nochmal hin. 
Wir waren noch im "Memorial Garden" weil wir da in der Nähe ein Fahrradgeschäft gesucht hatten. Liegt in einer noblen Wohngegend wo auch die Hausgärten sehr schön waren. Von da konnte man auf ein Hügel zum Capitol hochsteigen, das über die Stadt hinausragt und von wo man einen schönen Blick hat. 
Das Haus des früheren Mormonenführers kann man auch besichtigen.



Wir haben seit gestern ein Auto so das wir die nähere Umgebung auch in Augenschein genommen haben. Morgen geht es in den Yellowstone Park.

Sonntag, 1. Juni 2014

Training beendet

Für so eine Reise soll man vorher kräftig trainieren. Uns kam in den letzten Wochen oft was dazwischen, weil wir noch viel zu erledigen hatten. Da meinte Werner, wir trainieren die ersten zwei, drei Wochen in USA.
So, die Zeit wäre nun vorbei, wir sind am Ziel der ersten Etappe, Salt Lake City angekommen. Die Stadt hat den Namen weil sie am Großen Salzsee liegt. Haben 1260 km geradelt, ein Viertel der Strecke fast geschafft. Wir haben hier für drei Tage ein sehr schönes Zimmer und für eine Woche ein Auto gemietet. Wollen die Gegend hier und den Yellowstone Park erkunden.
Die letzte Etappe von Wendover war noch mal heftig. Sind schon um sechs Uhr in der Früh gestartet, weil wir wussten das wir unter Umständen 160 km fahren müssen. Wendover liegt am Rande der Salzwüste die sich südwestlich des Salzsees erstreckt. Am Anfang, bei Sonnenaufgang sah alles noch magisch schön aus. Immer wieder sagten wir "schau  wie schön".

 Nach 50-60 km als es immer wärmer wurde, der Wind wieder kräftig aufkam und die Luft ganz salzig war sah es schon anders aus.  Es war nur Straße und Links und Rechts weiß vom Salz. Man konnte kein Punkt aussuchen um mal zu sagen bis da hin, soweit das Auge sah nur Straße. Als ich dachte, jetzt dreh ich durch, hat die Straße einen Bogen gemacht und wir sahen wieder Erde und vertrocknetes Gras. 

Nach 115 km hatten wir Delle erreicht, wo wir gehofft hatten eine Übernachtung zu finden. Aber nichts, eine Tankstelle und paar alte Häuser. Also Akku laden, suchen wie weit bis zur nächsten Möglichkeit zum Übernachten. Noch 46 km, dass müßte doch nach einer längeren Pause zu schaffen sein. Haben uns ein Sandwich gekauft und auf der einzigen Bank vor der Tankstelle gegessen. Um unsere Füße viele Erdhörnchen die wir richtig verscheuchen mußten's weil sie immer frecher wurden. Als wir endlich losfahren wollten, hatte Werner am Hinterrad einen Platten. Haben ihm die Viecher doch ins Hinterrad gebissen. Man konnte gut die Zähne erkennen. Reifen wechseln, endlich losfahren, auf dem weiteren Weg hat unser GPS versagt, konnten es aber vom Fahrrad aus nachladen. Nach einer weiteren halben Stunde  gab es  Regen und Wind sowieso. Um acht kamen wir ganz platt am Motel an. Da weiß man erst was Glück ist.

Donnerstag, 29. Mai 2014

Erste Tausend km

Gestern sind wir bei schönem Wetter und Rückenwind schon am Mittag nach 82 im Motel gewesen und gar nicht fertig geworden uns auf die Schulter zu klopfen wie super wir doch gefahren sind.
Heute haben wir dann gleich eins auf den Deckel bekommen, man soll halt nicht übermütig werden. Sind wie gewöhnlich um halb sechs aufgestanden, um sieben losgefahren. Es waren sechs Grad und starken Vorderwind. Wir kammen fast nicht voran, 12-13 km/h. Da kam auch gleich ein Anstieg, den heute hatten wir wieder einen Paß, den "Pequop" mit 2130 höhenmetern und 100 km Fahrt.

Wir mußten uns sehr anstrengen, waren geschafft als wir um halb drei im Hotel ankamen. Um so größer ist die Freude wenn man vor dem Motel steht. Auf so einem Weg lernt man dankbar zu sein, es geschafft zu haben und gesund anzukommen. Dann heißt es die Taschen von den Fahrräder, auspacken, duschen und Wäsche waschen. Nach einer kurzen Rast und einem Kaffe gehen wir meist los, Getränke kaufen.  Wir müssen uns immer für den weitern Weg und für die nächsten Tage planen, Mails schreiben und dann auch schauen wo wir zu Abend essen können. Langsam gewöhnen wir uns an dieses Essen. Unser Haupnahrungsmittel sind Bananen und Cola. Um neun schlafen wir meistens schon ein.
Wir haben heute die 1000 km überschritten und am Ziel auch den Staat Nevada verlassen. Jetzt sind wir in Utah und haben auch eine andere Zeitzone. Die Uhr eine Stunde vorgeschoben. Ist schon interessant, wir sind in Wendover und die Hälfte der Stadt gehört zu Nevada und ist voller riesigen Spielkasinos und der Teil wo wir jetzt übernachten, gehört zu Utah. Die Stadt liegt am Rande des Salzsees und es ist alles kahl, steinig und weiß vom Salz.

Dienstag, 27. Mai 2014

Unterwegs

Drei Tage geradelt, es ist sehr heiß doch zu Hause ist alles in Ordnung. Der Rasen wird von meinen kleinen Enkelkinder gemäht. 

Die Landschaft nach wie vor mit wenig Vegetation. Gestern ein Weg von 80 km und ein Paß dazwischen, so das wir dazu 600 Höhenmeter hatten. Hatte Bedenken, da ich im Notfall keine Möglichkeit gehabt hätte meinen Akku mal aufzuladen. Aber es hat gut geklappt. Wir sind gut in Carlin angekommen. Ein ganz verschlafenes Nest, Häuser fast alle aus Holz und Sperrplatten. Ein wenig im Ort spaziert, Getränke eingekauft und dann gesucht wo wir zu Abend essen können. Aus Mangel an Alternativen mußte ein Subway herhalten. Ein Riesensandwitch das wir zu zweit verspeist haben.

Man fährt die Strecke und es kommt kein Rastplatz oder mal ein Baum mit etwas Schatten, man ist immer in der Sonne. So fahren wir die Strecken meist mit kurzen Stehpausen und ruhen uns erst aus wenn wir das Motel erreicht haben. Fahren schon um sieben in der Früh los, weil es da noch kühl ist und am Nachmittag die Winde aufdrehen.


Heute kurze Strecke nur 40 km aber der Weg lies sich nicht anders aufteilen. Sind lange dem Humboldtfluss gefolgt und da war es auch etwas freundlicher.  Nun sind wir in Elko, wieder in einem Kasino. Elko ist eine der besten Kleinstädten der Amerikaner, zum Leben, laut einer Umfrage. Sie entstand schon zu Zeiten wo die Eisenbahn verlegt wurde um die Goldminen in der Nähe zu versorgen. Heute sind viele Kasinos in der ganzen Stadt verteilt. Es gibt hier ein Flughafen um Spieler und Geschäftsreisende einzufliegen. Ganz Nevada ist ein einziges Spieleldorado. In jedem kleinen Loch sind Spielautomaten. Da wir schon um elf Uhr im Hotel waren hatten wir am Nachmittag Zeit die Stadt etwas genauer anzuschauen. Man kann gut verstehen warum hier so wenig zu Fuss erledigt wird. Die Straßen ziehen sich ewig lang. Haben einen schönen Park mit großen Bäumen gefunden, mal eine Weile auf einer Bank gesessen, und die Umgebung beobachtet. Warum macht man das nicht Zuhause? Daneben war das " Northeastern Nevada Museum" so das wir da auch rein sind. Es war in drei Teilen aufgeteilt. Für uns am interessantesten war die Abteilung mit Exponaten aus der Kultur der Ureinwohner die Shoshone Indianer, die sehr schöne Flecharbeiten zeigten. Viel wurde auch aus der Zeit der Besiedlung der Weißen gezeigt. Wenn man bedenkt was die für Strapazen auf sich genommen haben, dann jammere ich über die Hitze. Es gab noch eine Abteilung mit ausgestopften Tieren, schön präsentiert und einige Bilder in Bleistift und Aquarelle hauptsächlich über Pferde und Reiten. 

Samstag, 24. Mai 2014

Technische Ausstattung

Heute habe ich Zeit Euch mal über unsere Technik die wir mit uns führen zu schreiben. Werner hat ein Koga Travellerrad mit 14 Gang Rohloffschaltung. Mein Fahrrad ist ein Koga Elektrobike mit Boschantrieb. Es hat neun Gänge und ich kann 4 Stufen Unterstützung zuschalten. Die Reichweite der elektrischen Unterstützung ist je nach Gelände zwischen 60 und 120 km. Ich benutze die ersten zwei Stufen, allerdings ist die Unterstützung bloß bis 25km/h und wenn Werner schneller fährt, was häufiger vorkommt, muss ich fester treten. Wir dachten, dass wir den Akku nicht mitnehmen können und uns hier einen kaufen. Unser Sohn meinte zwei Tage vor Abreise tut ihn in den Koffer mehr als rausnehmen können sie nicht. Unser Glück, den alles was Fahrrad betrifft haben wir hier ganz schlechte Erfahrung gemacht. Bosch ist fast ein Fremdwort. Mein Akku ist mein wichtigstes Teil.
Übrigens schlaffen unsere Schätzchen stets neben uns, auch im 4Sterne Kasino.

Werner hat ein Garmin Fahrrad GPS das uns zuverlässig bis vor jede Unterkunft pilotiert. Ohne wären wir auch ganz schlecht dran, denn Straßenschilder sind Mangelware.


Dann haben wir ein I-Phone, I-Pod, und ein I-Pad dabei. Darauf kann ich den Blog schreiben, unsere Unterkünfte vorbuchen und uns Informationen aus dem Netz holen. Es gibt fast in jeder Unterkunft Wifi, doch manchmal so schwach das es ewig dauert.
Das I-Phone ist für uns sehr wichtig. Unsere Kinder und Enkelkinder haben auch alle eins und so können wir über Whatsup, wo wir eine Gruppe eingerichtet haben, kommunizieren. Über FaceTime telefonieren wir kostenlos. Es ist für uns sehr schön immer auf dem laufenden zu sein und bei Bedrf, Unterstützung zu bekommen. Außerdem habe ich noch ein Kobo E-Bookreader dabei, aber ihn noch kaum genutzt. 

Donnerstag, 22. Mai 2014

Prärie

Nach zwei Tagen Regen und Rückenwind, heute (Donnerstag) mal Sonnenschein und Frontwind. Wir fahren durch den Bundesstaat Nevada, auf einer Höhe zwischen 1200 und 1400 m. Die Landschaft ist wie man die Prärie aus alten Westernfilme kennt. Die Berge, nicht sehr hoch, kahl, in ocker bis grauer Farbe. Spärlich sieht man einige Dornensträucher, entweder getrocknet oder grün. An einem Fluss entlang war die Vegetation üppiger auch paar Bäume und immer wieder eine Ranch. Wir sind gut vorangekommen 96 km, die Straße ist mit flachem Gefälle oder Steigung so das es sich gut fahren lässt. Doch auf der ganze Strecke keine einzige Möglichkeit mal zu Rasten oder was zum Essen zu kaufen. Gut das wir vorgesorgt hatten.

Freitag, einen langen Weg 115km. So weit bin ich auch noch nicht so oft gefahren, doch die Orte liegen so weit auseinander und da müssen wir durch. Leider hatten wir unsere erste Panne an Werners Hinterrad was uns doch ziemlich Zeit gekostet hat.

 Sind in Winnemucca angekommen und es gibt hier zwei Tage ein Motorradfahrer Treffen. Es ist ziemlich laut und viel los. Man kann die Harley Davidson Fahrer mit ihren Maschinen und Outfit bestaunen.
Obwohl der Ort größer ist kann man nicht sagen, schön. In der Hauptstraße Motels und Essgeschäfte, selten sieht man ein schönes Haus. Morgen gibt es ein Ruhetag.

Dienstag, 20. Mai 2014

Jeden Tag was Neues

Seit drei Tagen unterwegs. 
Am Sonntag ging es von Sacramento nach Colfax, 80 km, 750 Höhenmeter. Wetter schön, Landschaft wurde zusehend schöner je mehr wir in die Berge kamen. Doch bin ich noch wenig in den Bergen gefahren, so dass ich froh war als Werner meinte wir haben die Adresse von unserer gebuchten Übernachtung erreicht. Leider mußten wir die Räder noch eine Kurve nach der anderen 180m hochschieben,weil das schöne Landhaus ganz einsam oben am Berg stand. Wir hatten seit dem Frühstück nichts gegessen und auch keine Getränke mehr, den Berg runter und 7 km bis zum nächsten Ort fahren, um einzukaufen war uns auch zu viel. Zum Glück hat der Hausherr uns angeboten mit ihm zu fahren und so konnten wir doch noch einen schönen Abend auf der Terasse verbringen. Es gab dann paniertes Hähnchen, Tomaten und Brot. Auf dem Spaziergang am Abend sind uns zwei mal Rehe über den Weg gelaufen. Das schöne Ambiente hat uns den Aufstieg vergessen gemacht.

Nächsten Morgen früh aufgebrochen den wir wußten das wir einen langen Weg mit ziemlicher Steigung vor uns hatten. Wir sind schöne Waldwege gefahren doch wir kamen nicht richtig voran. Jemand hat uns geraten ab Baxter auf die Autobahn zu fahren weil es keine andere Wege nach Truckee gibt. Da ging es ganz gut fahren, ziemlich laut aber die Steigungen waren nicht so steil. Aber nach 50km und 700 Höhenmeter war mein Akku leer. Ich war ziemlich verzweifelt, doch Werner meinte da müssen wir eine Lösung finden. Die Lösung kam nach einem km in Form von einer Essbude wo wir dann Rast gemacht haben und den Akku an den Strom anschlossen. Es war mittlerweile fünf Uhr und wir hatten noch mehr als 40 km. Es ging immer höher bis wir kurz vor acht Uhr den Donnerpaß auf 2200m Höhe erreichten. Die Landschaft war herrlich, die Berge schneebedeckt aber wir wollten nur noch ankommen. Ab dem Paß ging es ziemlich steil runter. Es war so kalt das wir dachten die Finger frieren uns ab und im Hotel haben wir erst eine Weile gebraucht bis wir halbwegs warm waren.

Heute war unser Ziel Reno nur 60 km entfernt. Reno ist das kleine Las Vegas mit vielen Spielkasinos. Wir sind bei Nieselregen losgefahren und dachten es wird schon aufhören. Doch es kam schlimmer. Wir sind wieder den Highway 80 gefahren und so haben die LKWs uns ganz schön eingespritzt. Es ging abwärts so das wir eine gute Geschwindigkeit hatten und nur einmal kurz Halt unter einer Brücke machten. Dann die Strecke durchgefahren und so standen wir triefend nass beim Einchecken in der Schlange in einem Spielkasinohotel. Am Anfang war es uns etwas unangenehm, doch dann kam ein Mann mit einem Kaffee für uns. Er sei auch Radfahrer und wisse wie es ist, wenn man so durchnässt ist. Als wir auf dem Zimmer waren und wieder warm und trocken angezogen sah die Welt schon anders aus. Wir haben beschlossen das hier zu genießen, sind zwischen den vielen Spielautomaten herumgeschlendert, haben die Leute beobachtet und am Abend gab es ein leckeres Dinner.

Samstag, 17. Mai 2014

On the road

San Francisco liegt hinter uns, wenn auch der Abschied sich etwas turbulent gestaltet hat. Am Abend vorher, haben wir gemerkt das mein Ladegerät fürs Fahrrad nicht geht. Kein Problem wir hatten ja die Adresse von einem Laden der auch Elektrofahrräder verkauft. Doch da gab es das Teil nicht. Hat uns weiter in den nächsten Laden geschickt, ganz nah. Doch was mit dem Auto nah ist, kann mit dem Fahrrad ganz anders aussehen. In dem Laden auch nichts, wir sollten es doch bei einem anderen probieren. Das Gleiche dann noch Mal und langsam wurden wir nervös. Wieder nichts, und total am Ende, schon mal mit Deutschland telefoniert. Auf einmal hören wir laut rufen " was machen denn zwei Deutsche mit den Fahrräder hier?" Unser Rettungsengel, ein deutscher Elektriker aus Dresden der Trafos für Kühlsysteme aus Italien baute. Er hat dann angefangen zu telefonieren und Kataloge zuwälzen  und nach knapp zwei Stunden hatten wir unser Trafo. Mittlerweile war es viertel nach drei und die nächste Fähre ging in 15 Minuten. Also aufs Fahrrad geschwungen und in einem affenzahn bis zur Fähre. Als wir am Tor ankamen war es gerade geschlossen worden. Wir rufen, winken und oh Wunder, es macht Klick und geht wieder auf. Schnell die Fahrräder auf die Fähre geschoben und sie ist auch schon losgefahren. Zeit was zu Mittag zu essen, aber es gab gerade noch zwei Donats und Süsskram. Die Fähre wär so voll das wir auf der Treppe sitzen mussten, doch wir waren überglücklich.
Als wir ausstiegen, eine andere Welt. Kleines Städtchen, ruhig, wenig Verkehr, die Sonne schien und wir sind glücklich losgefahren. Wir hatten noch 45 km bis zu unserem Motel. Der Weg eben, an Weinbergen und Erdbeerfelder vorbei. Da wir die ersten zehn Tage vorausgebucht hatten, hätte es unsere ganze  Planung durcheinander gebracht wenn wir es nicht geschafft hätten.

Heute bis Sacramento gefahren, 99 km. Viele Landwege mit wenig Verkehr. Die Gegend war nicht berauschend, Weizenfelder teils abgeerntet und Wahlnussplantagen. Der Frontwind hat uns die letzten 30 km dann doch zu schaffen gemacht.
Sacramento ist eine größere Stadt, schön am Sacramento Fluss gelegen. Am Abend waren wir in der Altstadt. Eigentlich eine neues Stadtteil nach historischen Plänen wieder aufgebaut. Mit den Saloons und den alten Geschäften hat man den Eindruck im "wilden Westen" zu sein.

Donnerstag, 15. Mai 2014

Ankommen

Ich weiß das ein Blog eine öffentliche Sache ist, obwohl ich ihn angefangen habe um unsere Freunde und meine Freundinnen an unserem Abenteuer teilhaben zu lassen. Jetzt für alle die es nicht wissen, wir sind in San Francisco und wollen mit dem Fahrrad New York erreichen. Es ist der Traum von meinem Mann Werner. Er hat sehr viel Arbeit in die Plannung und Vorbereitung gesteckt. Wir haben unsere eigene Fahrräder mit dem Flugzeug mitgebracht. Werner hat ein Trekkingrad und ich ein E-Bike. Unsere Sachen nehmen wir in zwei seitlichen Taschen mit. 
Gestern noch mal die Fahrräder überprüft und noch einige Sachen montiert, den unsere Räder waren ziemlich zerlegt damit sie in die Kisten paßten. Als Probefahrt sind wir in den Golden Gate Park gefahren. San Francisco ist auf sieben Hügeln gebaut und so sind die Wege immer rauf du runter, nicht umsonst sagt man "to climb the street". War froh als wir zum ersten mal einen Fahrradweg  fanden weil ich vorher nur vereinzelt Radfahrer sah. Der Park ist 5 km lang und entstand in einer Dünnenlandschaft. Es wurden viele Eukalyptus, Pinien, Zypressen und andere gepflanzt. Ist wunderschön angelegt sehr vielfältige Pflanzen, Seen und Sportplätze. Im Park gibt es ein großes Gewächshaus, ein Botanischer Garten, ein Museum und ein japanischer Teegarten. Den haben wir besucht weil ich die japanische Art wie die Bäume beschnitten und gepflanzt sind sehr mag. Das Ganze strömt eine Ruhe aus die sehr wohltuend ist. Am Pazifik haben wir die Füße von den Wellen umspielen lassen, mal schauen ob wir es zum Atlantik schaffen.

Insgesamt waren es zum Schluss 23 km, wir mit dem Test zufrieden so das wir am Abend auf dem Union Square einer Band lauschen konnten. Ich erfreute mich an dem Duft von gelben Engelstrompeten und konnte es nicht glauben das es richtige Bäume sind. 
Heute waren wir auf Alcatraz. Das Gefängnis wurde durch den Audiogide sehr anschaulich präsentiert. Man hörte die Türen schließen, die Häftlinge rebellieren und die Trillerpfeifen der Wächter. Auch die Geschichte der Revolten und Ausbruchversuchen wurde erzählt. Da das Gefängnis schon 1963 geschlossen wurde entstand da ein besonderes Ökosystem es gibt viele Vögel und Pflanzen.
Bei einer Sightseeing Tour die wichtigsten Sehenswürdigkeiten abgefahren. An vielen Plätzen waren wir schon trotzdem war es wieder schön da zu sein. 

Mittwoch, 14. Mai 2014

San Francisco

Eigentlich wollte ich den letzten Post von zu Hause schreiben, doch dann lief mir die Zeit davon.

Gestern gut in San  Francisco gelandet mit all unserem Gepäck und da fiel uns erst mal eine ganze Ladung Steine vom Herzen.

 Wir hatten große Bedenken das es Probleme mit meinem E-Bike gibt doch es hat super geklappt. Werner hat noch am Flughafen die Fahrräder aus den großen Schachteln ausgepackt  und zusammengebaut. 
Mit einem größeren Van-Taxi sind wir zum Hotel gefahren. Unser Fahrer war sehr freundlich, fragte uns was wir mit den Fahrräder machen wollen. Als er hörte wir wollen nach New York fahren, fragte er nur noch wie viele Meilen am Tag. Dann kam noch ein erstaunter Blick und es war Sendepause. Ich kann mir schon vorstellen für was er uns hielt. Unser Hotel liegt sehr zentral so dass wir gut zu Fuss die Stadt erkunden können. Es ist sehr warm, das richtige Willkommen für uns. Waren am Abend auf einem kleinen Rundgang durch Chinatown und Little Italy. Letzteres hat mir besonders gut gefallen weil vor vielen Lokalen standen Tische und Stühle, sehr gut besetzt so dass es eine heimelige Atmosphäre war. Heute war um drei die Nacht zu Ende wir konnten nicht mehr schlafen. Zwei Tage haben wir jetzt Zeit durch die Stadt zu laufen, alte Erinnerungen aufzufrischen und Neues zu entdecken.